Bei den Zwillingen handelt es sich um die erste in größeren Stückzahlen gebaute Heeresfeldbahndampflok. Bei der Konstruktion der Lok wurden eine
maximale Zugkraft bei geringen Achsdrücken und einer guten Bogenläufigkeit gefordert. Da 1890 weder die Gölsdorfachse (ab 1897) noch die Klien-Lindner-Hohlachse (ab 1893) zur
Verfügung standen, entschied man sich, zwei 60 PS starke Cn2t Dampfloks "Rücken an Rücken" zu koppeln. Vorteilhaft wirkte sich hierbei aus, dass beim Ausfall einer Teillok die
andere zumeist noch betriebsfähig war. Außerdem ließen sich die beiden Loks nach einer Entgleisung aufgrund der oftmals schlechten Gleislage relativ einfach wieder aufgleisen.
Eine Doppellok (Zwilling) bestand aus zwei Lokomotiven (Illing) mit einer gemeinsamen Fabrik- und Betriebsnummer. Zur Unterscheidung wurden die Loks mit den Buchstaben A bzw. B
gekennzeichnet.
Schon bald nach Auslieferung der ersten Einheiten ab 1890 zeigte sich, dass die Vorräte der Loks für den Einsatz z.B. in den deutschen Kolonien in Afrika nicht ausreichten. So
wurde ein vierachsigen Wassertender entwickelt, der außerdem Sitzplätze für bewaffnetes Begleitpersonal bot. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden insgesamt 182
Zwillings-Einheiten produziert. Mit der Entwicklung der vierfach gekuppelten Brigadelok kam das Ende für die Zwillinge.

Werkfoto Krauss 3298/1899, Foto: Sammlung F. Rauh