Unter den Fabriknummern 4028 und 4029 lieferte die Lokfabrik Orenstein und Koppel 1910 zwei Musterlokomotiven an die Versuchsabteilung des
Heeres. Mit 80 PS waren die Lokomotiven etwas leistungsfähiger und schwerer als die Brigadelokomotiven, zudem waren sie mit der moderneren Heusinger-Steuerung ausgestattet. Die
erste Lok erhielt feste Achsen, die zweite Lok dagegen wurde mit Klien-Linder-Hohlachsen versehen.
Bereits im September 1910 wurde die O&K 4028 an den Hersteller zurückgegeben, der die Lok überholte und nach Polynesien an ein französisches Phosphatwerk auf der Insel
Makatea verkaufte. Hier bewährte sich die Lok sehr gut, so dass in den folgenden Jahren noch vier Nachbauten der Lok geliefert wurden. Für den Einsatz auf der Insel wurden
die Loks zudem mit Zusatz-Schlepptendern ausgerüstet.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den bekannten Fahrzeugpark:
Nr.
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Hersteller Fabrik-Nr./Baujahr
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Bemerkung
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1
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O&K 4028/1910
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Ersatzkessel O&K 11176/1926
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2 |
O&K 5898/1912 |
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3 |
O&K 9855/1922 |
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4 |
O&K 11406/1927 |
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5
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O&K 11788/1929
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? |
Billard 3101/1941 |
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?
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Billard 3106/1941 |
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?
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Billard 3108/1941 |
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?
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Ernest Campagne 5257/1954 |
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?
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Ernest Campagne 5258/1954
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?
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O&K 25719/1956 |
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?
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O&K 25837/1958 |
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Nach der Einstellung des Phosphatabbaus auf Makatea im Jahr 1966 wurden die Verladeanlagen abgerissen, die restlichen Anlagen und die Werkbahn
mit den noch vorhandenen Fahrzeugen verblieben abgestellt auf der Insel.
Da sich die O&K 4028 und deren Nachbauten in einigen Details konstruktiv unterschieden (Kesselaufbauten, Führerhaus), muss aufgrund der
vorliegenden Fotos davon ausgegangen werden, dass heute nur noch die Nachbauten existieren und die O&K 4028 bereits vor Einstellung des Phosphatabbaus verschrottet
wurde.
Über weitere Fotos und Informationen zu den auf Makatea abgestellten Lokomotiven würde ich mich sehr freuen!