Die Franco Belge 2822 kam im Zuge der Verlagerung von Heeresfeldbahnmaterial nach Österreich. Bis 1946 stand sie auf der Bregenzerwaldbahn
abgestellt und wurde dort nach ihrer Aufarbeitung mit dem Schlepptender einer Henschel-HF110C in Betreib genommen. Von 1951 bis 1966 kam die Lok als ÖBB 699.02 vor Güterzügen der
Waldviertelbahn zum Einsatz. Am 08. Oktober 1966 folgte nach Ablauf der Untersuchungsfristen die Umstationierung der Lok zur Zugförderstelle St. Pölten und die Abstellung auf
dem "Lokfriedhof Ober-Grafendorf".
699.02 auf dem "Lokfriedhof Ober-Grafendorf", aufgenommen am 22. August 1969 von Hans-Joachim Ströh
Nach der am 15. März 1973 erfolgten
Ausmusterung wurde die Lok zusammen mit der ÖBB 699.01 an den
Club 760 verkauft, dem sie auf der Murtalbahn als Schaustück
und als Ersatzteilspender für die 699.01 diente. Hierbei erfolgte auch ein Tausch der Schlepptender, so dass die ÖBB 699.02 seitdem mit dem Schlepptender einer ehemaligen
Jung-HF110C gekuppelt war.
ÖBB 699.02 abgestellt 1976 im Bahnhof Frojach der Murtalbahn mit dem Tender der ÖBB 699.01, Foto: © Gerd Menna
ÖBB 699.02 abgestellt 1978 im Bahnhof Frojach der Murtalbahn, Foto: © W. Brutzer
1987 wurde die Lok an W. Seidensticker verkauft, der sie als Ausstellungsstück zur
Jagstalbahn überführen ließ. Nach der Betriebseinstellung der Jagsttalbahn 1988 kam die Lok nach Meinigen. Von einer betriebsfähigen Aufarbeitung wurde aber aufgrund
der hohen Instandsetztungskosten abgesehen. Lediglich der Schlepptender der Lok erhielt Anfang 1994 eine Aufarbeitung, die auch eine Umspurung von 760 mm auf 600 mm
beinhaltete.
1994 kam die Lok ohne den Tender zur
Rügenschen Kleinbahn und wurde im
Bahnhof Putbus als Standmodell aufgestellt.
1996 gelangte die ÖBB 669.02 im Tausch gegen die nun aufgearbeitete
"Aquarius C" (siehe En2) ins
Deutsche Technikmuseum
Berlin. Dort wurde sie ab 1998 auf einem Transportwagen ausgestellt.
ÖBB 699.02 im Oktober 2009 im DTMB, Foto: ©
Eyolf Berg
Der Jung-Tender dagegen gelangte im April 1995 zur
Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth. Dort wurde
er hinter eine 90 PS B-gekuppelte Baulokomotive, 1936 von Orenstein&Koppel unter der Fabriknummer 12805 gebaut, gehängt. Nach einem Zwischenspiel von 1996 bis 2003 bei
der Berliner Parkeisenbahn, kehrte die als Lok 5 "Arthur Koppel" bezeichnete Lok im Juni 2003 wieder zur DKBM zurück und wird dort wieder ohne den
Schlepptender eingesetzt, der nun im Bw abgestellt steht.

O&K 12805 vor dem Schlepptender der ÖBB 699.01 bzw. 699.02 bei der
DKBM 1995, aufgenommen von F. Rauh
Vom 26.09.2019 bis 24.06.2021 gehört die Franco Belge 2822 zum Bestand des
Frankfurter Feldbahnmuseums. Die Lok konnte im Zuge einer Sammlungsbereinigung des Deutschen Technikmuseum Berlins übernommen
werden.
Da eine einfache Umspurung der Lok von 760 mm auf 600 mm Spurweite nicht möglich war, wurde die Lok im
Juni 2021 an Privat nach Österreich verkauft.
Die Lok wird wieder mit ihrem Originaltender zusammengeführt und erhält bis voraussichtlich 2024 eine betriebsfähige Aufarbeitung.