In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges diente die Heeresversuchsanstalt in Mittersill/Österreich als Auffangbecken für eine größere Anzahl
Heeresfeldbahnlokomotiven. Unter diesen befand sich auch die Franco Belge 2855. Nach Kriegsende erhielt die Salzkammergut Lokalbahn (SKGLB) von den amerikanischen
Besatzungstruppen die Lok und setzte sie ab 1946, mit einem zweiachsigen HF-Tender gekuppelt, leihweise ein; 1950 wurden Lok und Tender schließlich von der SKGLB gekauft und bis
1952 als Lok Nr. 19 eingesetzt.
Da ab 1952 kein Bedarf an der Lok mehr bestand wurde sie 1955 ohne Tender an die Steiermärkischen Landesbahnen (StLB) weiterverkauft und dort 1957 zu einer Tenderlok umbaut, die
sich in einigen Details von den ÖBB-Loks der Baureihe 699.1 unterschied. Bei der StLB bekam die Lok die Nummer 699.01 zugeteilt, in Anbetracht der bereits vorhandenen ÖBB 699.01
eine etwas misslungene Wahl, und wurde auf der oststeierischen Schmalspurbahn Weiz - Ratten bis November 1965 eingesetzt.
Im Dezember 1969 begann ein neues Kapitel im Lebenslauf der Lok, sie wurde an die Welshpool and Llanfair Light Railway (WLLR) in Wales verkauft. Als Lok Nr. 10, "Sir
Drefaldwyn", zog sie dort bis Ende 1998 Museumszüge. Leider musste die Lok aufgrund einer abgelaufenen Kesselfrist abgestellt werden.
Im September 2013 wurde mit der Zerlegung der Lok für die Durchführung einer Hauptuntersuchung begonnen. Die Achsen und der Kessel wurden zu
Fachwerkstätten geschickt und die Wasser- und Kohlekästen wurden neu gebaut. Ende 2014 wurde schließlich mit dem Wiederaufbau der Lok begonnen. Aufgrund personeller Veränderungen
und der Notwendigkeit die Betriebslokomotiven zu unterhalten, kamen die Arbeiten jedoch zum Erliegen. Zu guter Letzt mußte 2017 die Werkstatt einer Asbestsanierung unterzogen
werden.
Für die Wiederaufnahme der Hauptuntersuchung mit neuem Personal 2018 wurde beschlossen, die Lok zur Befundung noch einmal komplett zu zerlegen und die Lok schliesslich noch
grundlegender zu überarbeiten.