Noch ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges lieferte BMAG, die Berliner Maschinenbau AG, insgesamt 36 E-gekuppelte
Heeresfeldbahn-Lokomotiven mit Gölsdorf-Achsen aus. Zu diesen Lokomotiven zählte auch die BMAG 6808/1919, die 1919 als Reparationsleistung an die Polnische Staatsbahn (PKP)
abgegeben wurde. Einsätze der Lok, für die ursprünglich die HF-Nummer 2655 verplant war, sind für die Strecke Mlawa-Przasnysz-Ciechanow nordwestlich von Warschau belegt.
Im Zweiten Weltkrieg fiel die Lok, nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen, kurzzeitig in deutsche Hände und wurde von der Deutschen Reichsbahn als DR 99 1611 eingereiht.
1945, nach Ende des Krieges, ging die Lok wieder in den Besitz der PKP über, bei der sie zuerst als Tx1-591, später als Tw1-591 eingesetzt wurde.
Nach ihrer Abstellung wurde die Tw1-591 jedoch nicht verschrottet, sondern im Depot Sucha Beskidzka als Denkmal aufgestellt, allerdings fälschlicherweise mit der HF-Nummer 2665
auf den Wassertanks. Im Sommer 2003 übernahm das Eisenbahnmuseum in Chabówka die Lokomotive, dass nun mit der BMAG 6808/1919 und einer Brigadelokomotive (HF 2558,
Henschel&Sohn 16163/1918) den Einsatz ehemaliger deutscher Heeresfeldbahnlokomotiven in Polen dokumentiert.