Zur Sammlung des Eisenbahnmuseum im schwedischen Linköping gehört die Brigadelokomotive "HF 2702", die 1919 von Borsig unter der
Fabriknummer 10474 ausgeliefert worden war.
Im Jahr 1921 erwarb die bekannte schwedische Lokfabrik Nohab die Lokomotive über zwei Agenten aus Deutschland. Die Lok wurde zusammen mit zwei weiteren Brigadelokomotiven bei
einem Erweiterungsbau der Fertigungsstätten von Nohab in Trollhätten eingesetzt. Nach Abschluss der Arbeiten 1924 bot Nohab die Lokomotiven wieder zum Verkauf an.
1926 erwarb die Faserholzfabrik von Aspa Bruk zwei der Lokomotiven und setzte sie auf einer weitläufigen Strecke von der Nordwestküste des Vättern-Sees Richtung Westen ein. Obwohl
die Luftlinie zwischen den Endpunkten nur 12 Kilometer betrug, benötigte die Eisenbahn zur Verbindung eine Strecke von rund 23 Kilometern. Borsig 10474 bekam in Aspa Bruk die
Betriebnummer 3 zugeteilt und wurde dort aufgrund der grauen Farbgebung bei der Übernahme "Grållen" genannt (grå = grau). 1946 schied die Lok aus dem Betriebsdienst aus.
1948 erfolgte der Verkauf an eine Faserholzfabrik bei Ed an der Östküste Schwedens, bei der sie auf einer 4 Kilometer langen Strecke zum Einsatz kam. 1951 erfolgte noch eine
Neuberohrung des Kessels, doch bereits fünf Jahre später wurde die Lok abgestellt, da zwei größere Loks für die täglichen Züge angeschafft worden waren. Glücklicherweise wurde die
Lok nicht verschrottet, sondern in einer Lagerhalle der Fabrik zusammen mit einer weiteren Lok hinterstellt.
Im Jahr 1967 übernahm der Eisenbahnverein von Linköping die Lok. Heute befindet sich die Lok im Besitz des Nationalen schwedischen Eisenbahnmuseums, wird aber weiterhin im
Eisenbahnmuseum von Linköping ausgestellt.

Borsig 10474/1919 ausgestellt im Eisenbahnmuseum von Linköping, aufgenommen 2009 von Ulf Alsén
Vielen Dank an Torbjörn Gustafsson für die umfangreichen Informationen zum Lebenslauf der Lokomotive.
Quellen:
- Korrespondenz: Torbjörn Gustafsson
- "Die Brigadelokomotiven der Deutschen HFB in Ersten Weltkrieg", Krause/Krall/Gündling/Ziegenfuß
- Lokomotivfabriken-CD, Jens Merte