Borsig 9757 wurde im August 1916 als HF 634 an den Übungsplatz Rehagen-Klausdorf ausgeliefert; es liegen aber keine Erkenntnisse über
militärische Einsätze der Lok vor. Nach Ende des Krieges ging die Lok in den Besitz der Sächsischen Maschinenfabrik Chemnitz über, die 1919 eine Kesseluntersuchung durchführte. In
den Folgejahren befand sich die Lok im Besitz von Baufirmen und Werkbahnen aus Riesa und Leipzig, bis 1950 war sie im Einsatz bei den Quarz-Phorphyr-Werken Leipzig.
Im Mai 1950 gelangte die Lok schließlich zur
Waldeisenbahn Muskau (WEM), die um die Orte Weißwasser, Krauschwitz und
Muskau ein bis zu über 80 Kilometer langes Streckennetz für den Transport von Kohle, Kies und Ton betrieb. Dort bekam die Lok 1951, nach der Übernahme der Waldeisenbahn durch die
Deutsche Reichsbahn, die Betriebsnummer 99 3316 zugeteilt. Als letzte betriebsfähige Lokomotive der Waldeisenbahn war sie ab 1977 auf dem verbliebenen Streckennetz der WEM
unterwegs und beförderte darüber hinaus einige Sonderzüge für Eisenbahnfreunde.
Nach dem Einsatz als Arbeitszuglok beim Streckenrückbau wurde sie noch bis Dezember 1980 tageweise für Rangieraufgaben im Bereich des
Betriebshofes Krauschwitz verwendet.
Im April 1984 wurde die Lok an das
Technikmuseum Sinsheim verkauft, in dem sie bis 1996 ausgestellt war. Seit 1996
gehört die Lok zum Bestand des Technikmuseum in Speyer, dass zum Technikmuseum Sinsheim gehört. Dort wird die Lok mit der zur Waldeisenbahn-Lok leider unpassenden Beschriftung
"Feldeisenbahn 17 West" präsentiert.

Ankunft der DR 99 3316 in Sinsheim im April 1984, Foto: © Werner Brutzer

99 3316 als Ausstellungsstück im Technikmuseum Sinsheim, Foto: Felix Fach - Mai 2009
Quellen:
- "Die Muskauer Waldeisenbahn" von Friedemann Tischer, ISBN 3-933613-63-9.
- Korrespondenz M. Kleimann